Solidarisch, aber ungeliebt: Die Kirchensteuer
Wie stehen die Menschen zur Kirchensteuer? Gibt es Unterschiede zwischen Bevölkerungsgruppen? Und könnte eine Alternative zur Kirchensteuer die häufig mit ihr in Verbindung gebrachten Kirchenaustritte zumindest teilweise verhindern? Die Ergebnisse der 6. KMU zeigen, dass hier mehr als pauschale Antworten zu finden sind: Ein differenzierter Blick lohnt.
Auf einen Blick
Die spannendsten Ergebnisse
Mehr als die Hälfte der Gesamtbevölkerung stimmt der Aussage zu, dass die Kirchen sich auf eine andere Art als durch die Kirchensteuer finanzieren sollten.
Während insbesondere Konfessionslose der Kirchensteuer eher ablehnend gegenüberstehen, fallen die Ergebnisse unter Kirchenmitgliedern deutlich weniger kritisch aus.
Die überraschendsten Ergebnisse liefert die erstmals durchgeführte Differenzierung nach Einkommensgruppen: Insbesondere die Einkommensgruppen, die substanziell zum Kirchensteueraufkommen beitragen, stehen dieser positiver gegenüber als erwartet.
Insgesamt 57 Prozent der Befragten hält die Höhe der Kirchensteuer nicht für angemessen, weitere 32 Prozent sind bei dieser Frage unentschlossen.
Lediglich jede*r Fünfte hält die Kirchensteuer für transparent bzw. nachvollziehbar.
Hohe Werte kritischer sowie unentschlossener Antworten aufgrund mangelnder Nachvollziehbarkeit deuten darauf hin, dass es wichtig bleibt, Funktion und Zweck der Kirchensteuer immer wieder zu erläutern.
Prognose zur Kirchensteuerentwicklung
Traditionelle Mitgliedsbeiträge: So sicher wie das Amen in der Kirche?
Das Wichtigste
Die Höhe der Kirchensteuerbeiträge richtet sich nach der finanziellen Situation der Mitglieder.*
Die zu erwartenden Kirchensteuereinnahmen folgen dabei langfristig der Entwicklung der Mitgliederzahlen.
Derzeit kommen ca. 15 Prozent der Kirchenmitglieder für 77 Prozent des Kirchensteueraufkommens auf.
Als „Mitgliedsbeitrag“ der Kirchen bildet die Kirchensteuer das finanzielle Fundament der Kirchen und sichert die Finanzierung kirchlicher Aufgaben. Darüber hinaus leistet sie einen wichtigen solidarischen Beitrag zur Gesellschaft, indem sie hilft, Aufgaben zu finanzieren, die allen zugute kommen. Dabei folgt die Höhe der Beiträge der finanziellen Situation der Mitglieder: Wer weniger verdient, zahlt auch entsprechend weniger. Aus der Analyse der staatlichen Einkommensteuerstatistik ist bekannt, dass etwa 15 Prozent der Kirchenmitglieder 77 Prozent des Kirchensteueraufkommens leisten.
Fakt ist aber auch: Die Höhe der Kirchensteuereinnahmen folgt langfristig der Entwicklung der Mitgliederzahlen. Angesichts der prognostizierten Abnahme der Mitgliederzahl – laut Hochrechnungen werden bis Mitte der 2040er Jahre etwa die Hälfte der derzeitigen Mitglieder ausgetreten oder verstorben sein – steht das aktuelle Finanzierungssystem der Kirchen ebenso wie mögliche Alternativen immer wieder in der Diskussion.**
*vgl. #projektion 2060 - Die Freiburger Studie zu Kirchenmitgliedschaft und Kirchensteuer, Peters & Gutmann, 2019.
**vgl. Kultursteuer statt Kirchensteuer? Die deutsche Kirchenfinanzierung auf dem Prüfstand, Ott, 2024.
Konfessionelle Unterschiede
Unklare Alternativen: Entschiedene Ablehnung nur bei Nicht-Mitgliedern
Das Wichtigste
Die gesamtgesellschaftlich hohe Ablehnung der Kirchensteuer wird maßgeblich von denjenigen Befragten beeinflusst, die keiner Religionsgesellschaft (mehr) angehören und somit auch keine Kirchensteuern zahlen (77 Prozent Ablehnung).
39 Prozent der Evangelischen und 51 Prozent der Katholischen lehnen die Kirchensteuer ab.
Darüber hinaus äußert sich ein großer Anteil der Kirchenmitglieder unentschlossen. Unentschlossenheit ist bei einer derart polarisierenden Thematik zu erwarten, da sie zu erheblichen Teilen in mangelnder Nachvollziehbarkeit begründet liegt. Mit zielgerichteten Aufklärungsbemühungen ließe sich dieses Ergebnis perspektivisch vermutlich verbessern.
Einkommensgruppen und Orientierungen
Aufschlussreiche Differenzierungen: Wer Amen sagt, will auch bezahlen?
Das Wichtigste
Die 6. KMU liefert bei Fragen rund um die Thematik Kirchensteuer erstmalig auch nach Einkommensgruppen differenzierte Ergebnisse.
Die Ablehnung des Kirchensteuersystems nimmt – überraschenderweise - mit steigendem Einkommen ab.
Menschen mit säkularer Orientierung lehnen das Kirchensteuersystem im Vergleich zu kirchlich-religiösen stärker ab, gefolgt von Alternativen und Kirchlich-Distanzierten.
Regionale Unterschiede: Das Kirchensteuersystem erfährt im Osten die geringste, im katholischen Süden die höchste Ablehnung.
Evangelische: "Ich finde, die Kirche sollte sich auf eine andere Art finanzieren, nicht durch die Kirchensteuer." - gestaffelt nach persönlichem Monatsnettoeinkommen
Katholische: "Ich finde, die Kirche sollte sich auf eine andere Art finanzieren, nicht durch die Kirchensteuer." - gestaffelt nach persönlichem Monatsnettoeinkommen
Konfessionslose: "Ich finde, die Kirche sollte sich auf eine andere Art finanzieren, nicht durch die Kirchensteuer." - gestaffelt nach persönlichem Monatsnettoeinkommen
Während sich 29 Prozent der Evangelischen mit einem Monatsnettoeinkommen über 5000€ für die Kirchensteuer aussprechen, sind es bei den Katholik*innen noch 15 Prozent. Insgesamt fallen bei den Einkommensgruppen, die wesentlich zum Kirchensteueraufkommen beitragen, die Ergebnisse teilweise deutlich weniger kritisch aus. Zudem sind Befragte mit einem monatlichen Einkommen bis zu 1000€ aufgrund des Grundfreibetrags im Einkommenssteuergesetz nicht einkommenssteuerpflichtig und zahlen dementsprechend in der Regel auch keine Kirchensteuern.
Geschlechterunterschiede sowie Unterschiede bezüglich der Wohnortgröße sind nicht signifikant.
Höhe der Kirchensteuer
Gemischte Gefühle unter Befragten: Nicht-Betroffene beeinflussen Ergebnisse stark
Das Wichtigste
Die Diskussion um die angemessene Höhe der Kirchensteuer spaltet die Gemüter: Mehr als die Hälfte der Gesamtbevölkerung (57 Prozent) empfindet die Höhe der Kirchensteuer nicht als angemessen, weitere 32 Prozent sind in dieser Frage unentschlossen.
Besonders häufig kritisiert wird die Höhe der Kirchensteuer von Konfessionslosen oder Kirchenmitgliedern, die selbst nicht unmittelbar von der Zahlung der Kirchensteuer betroffen sind.
In der höchsten Einkommensgruppe heißen mehr Evangelische als Katholische die Höhe der Einkommenssteuer gut.
"Die Höhe der Kirchensteuer ist angemessen."
Evangelische: "Die Höhe der Kirchensteuer ist angemessen." - gestaffelt nach persönlichem Monatsnettoeinkommen
Katholische: "Die Höhe der Kirchensteuer ist angemessen." - gestaffelt nach persönlichem Monatsnettoeinkommen
Konfessionslose: "Die Höhe der Kirchensteuer ist angemessen." - gestaffelt nach persönlichem Monatsnettoeinkommen
Insbesondere Personen mit einem Monatsnettoeinkommen unter 1000€ kritisieren die Höhe der Kirchensteuer oft als unangemessen (60 Prozent “stimmen nicht zu“), obwohl sie häufig nicht direkt betroffen sind. Von den Konfessionslosen mit einem Monatsnettoeinkommen unter 1000€ lehnen sogar 80 Prozent die Kirchensteuer ab. Hier ist ein wichtiger Ansatzpunkt für zukünftige kirchliche Kommunikation.
Doch auch unter den Gutverdienenden ergeben sich differenzierte Meinungen: Während 35 Prozent der Evangelischen dieser Einkommensgruppe die Kirchensteuer für angemessen halten, teilen diese Meinung 13 Prozent der Katholischen.
Nachvollziehbarkeit des Kirchensteuersystems
Außer Thesen nichts gewesen? Jede*r Fünfte versteht das Kirchensteuersystem nicht
Das Wichtigste
20 Prozent der Gesamtbevölkerung hält die Berechnung der Kirchensteuer für transparent und nachvollziehbar.
Das Verständnis für die Berechnung der Kirchensteuer steigt mit steigendem Einkommen der Befragten.
Katholische Befragte sehen über alle Einkommensgruppen hinweg ihren eigenen finanziellen Beitrag für die Kirche eher als irrelevant an als Evangelische.
13 Prozent der Befragten befürworten eine Beibehaltung staatlicher Mitfinanzierung der Kirchen, 57 Prozent sind dagegen. Insbesondere Konfessionslose lehnen eine staatliche Förderung mit breiter Mehrheit ab.
"Es ist für mich transparent und nachvollziehbar, wie die Kirchensteuer berechnet wird."
Evangelische: "Es ist für mich transparent und nachvollziehbar, wie die Kirchensteuer berechnet wird." - gestaffelt nach persönlichem Monatsnettoeinkommen
Katholische: "Es ist für mich transparent und nachvollziehbar, wie die Kirchensteuer berechnet wird." - gestaffelt nach persönlichem Monatsnettoeinkommen
Konfessionslose: "Es ist für mich transparent und nachvollziehbar, wie die Kirchensteuer berechnet wird." - gestaffelt nach persönlichem Monatsnettoeinkommen
Wie funktioniert die Berechnung der Kirchensteuer, und was macht mein persönlicher Beitrag schon aus? Die Auswertung der 6. KMU ergibt, dass auf diesem Gebiet viel Unklarheit herrscht: 58 Prozent der Gesamtbevölkerung halten die Berechnung der Kirchensteuer für nicht transparent, jede*r Fünfte unter den Befragten gibt an, sie nachvollziehen zu können. Zudem ist ein Großteil der Kirchenmitglieder der Überzeugung, dass es auf ihre persönliche Kirchensteuerzahlung für die Kirchen nicht ankommt. Über alle Einkommensgruppen hinweg fällt die Zustimmung der Katholik*innen zu dieser Aussage höher aus als bei den Protestant*innen.
Der Frage, ob die Kirchen weiterhin durch staatliche Gelder und Zuschüsse mitfinanziert werden sollten, stimmten 13 Prozent der Gesamtbevölkerung zu. 57 Prozent wiederum stehen der staatlichen Mitfinanzierung ablehnend gegenüber. Allerdings wird auch dieses Meinungsbild stark von den Konfessionslosen beeinflusst: 77 Prozent von ihnen lehnen eine staatliche Förderung ab. Zwischen den Konfessionen gibt es ebenfalls Unterschiede: Mit 23 Prozent fällt die Zustimmung zu einer Beibehaltung staatlicher Zuwendungen unter den Evangelischen höher aus als bei den Katholischen (15 Prozent), die Ablehnung fällt mit 35 Prozent entsprechend geringer aus (Katholische: 45 Prozent).
Auffällig in den Auswertungen zur 6. KMU sind die im Zusammenhang mit Fragen zur Kirchenfinanzierung hohen Anteile unentschlossener Antworten. Jedoch zeigen die differenzierten Ergebnisse auch: Das Verständnis für die Berechnung der Kirchensteuer nimmt mit steigendem Einkommen zu: Mehr als die Hälfte der Kirchenmitglieder mit einem persönlichen Monatseinkommen über 5000€ hält die Berechnung für transparent und nachvollziehbar.
Alternativen zum aktuellen Kirchensteuersystem
Eine Frage der Mitbestimmung: Kirchenmitglieder wollen mitreden!
Das Wichtigste
Die Bereitschaft, Kirchensteuer zu zahlen, ist eng an den Wunsch der Kirchenmitglieder gekoppelt, Möglichkeit zur aktiven Mitgestaltung der Kirchen zu haben sowie mitentscheiden zu können, wie ihr Geld verwendet wird.
"Steuerzahlende sollten selbst entscheiden können, ob ein Teil ihrer Steuern an Religionsgemeinschaften oder andere gemeinnützige Organisationen weitergeleitet werden soll, egal ob man Kirchenmitglied ist oder nicht.": Zwei Drittel der Befragten wünschen sich – nach Vorbild Italiens und Spaniens – Mitbestimmung hinsichtlich dieser Frage.
Diesen Wunsch teilen neben 79 Prozent der Konfessionslosen auch jeweils über die Hälfte der evangelischen und katholischen Kirchenmitglieder.
Insgesamt und auch konfessionsübergreifend zeigen sich die höchsten Zustimmungswerte von Kirchenmitgliedern mit einem Einkommen unter 1.000€, mithin also Kirchenmitgliedern, die meist keine Kirchensteuer bezahlen.
Zudem geht aus den KMU-Daten hervor, dass Katholík*innen über alle Einkommensstufen hinweg tendenziell zurückhaltender sind, die Kirche über die Kirchensteuer hinaus finanziell zu unterstützen. Dies dürfte auf einen generellen Ansehens- und Vertrauensverlust der Institution zurückzuführen sein.
Austrittsmotiv Steuerersparnis
Sparen oder bleiben? Diese Faktoren spielen bei der Entscheidung eine Rolle
Das Wichtigste
Mit 50 Prozent geben mehr evangelische als katholische (40 Prozent) Kirchenmitglieder die Kirchensteuer als Motiv für Austrittsüberlegungen an.
Der Zeitpunkt des Einstiegs ins Berufsleben birgt eine stark erhöhte Austrittswahrscheinlichkeit von Kirchenmitgliedern.
Von bereits ausgetretenen Befragten geben etwa 60 Prozent die Kirchensteuerersparnis als Austrittsgrund an.
Für die Mehrheit der Kirchenmitglieder, besonders der evangelischen, wäre die Ersparnis der Kirchensteuer allein allerdings kein Hauptgrund für einen Austritt.
Evangelische: Grund für Austrittsüberlegung "Weil ich dadurch Steuern spare." - gestaffelt nach persönlichem Monatsnettoeinkommen
Katholische: Grund für Austrittsüberlegung "Weil ich dadurch Steuern spare." - gestaffelt nach persönlichem Monatsnettoeinkommen
Die Annahme ist weit verbreitet, dass die Kirchensteuer für Kirchenaustitte relevant sei. Die 6. KMU identifiziert insbesondere den Einstieg ins Berufsleben (und die damit einhergehende erstmalige Kirchensteuerzahlung) als Faktor, der die Austrittswahrscheinlichkeit stark erhöht.
Eine Abschaffung der Kirchensteuer wäre für zwei Drittel der evangelischen und mehr als die Hälfte der katholischen Kirchenmitglieder (52 Prozent) ein Grund, nicht aus der Kirche auszutreten. Unter den Besserverdienenden ist das Motiv der Kirchensteuerersparnis mit 37 Prozent deutlicher bei den Katholischen verbreitet als bei den Evangelischen mit 23 Prozent - vor allem die maßgeblich zum Kirchensteueraufkommen beitragenden Mitglieder scheinen insgesamt aber wenig Einwände gegen das bestehende System zu haben.
Die Ergebnisse verdeutlichen bei genauerer Betrachtung auch: Allein die Ersparnis der Kirchensteuer wäre für die Mehrheit der Kirchenmitglieder, insbesondere der (besserverdienenden) Evangelischen, kein Hauptgrund für einen Austritt. Vielmehr sind es Wechselbeziehungen mit anderen Faktoren wie Geschlecht, Religiosität, Konfession und Region, die jeweils in Relation zueinander zu werten sind. Die Datenlage der KMU liefert keinen Beleg dafür, dass eine Abschaffung oder ein altersabhängiges Aussetzen der Kirchensteuer maßgeblich weniger Kirchenaustritte oder ein verändertes Verhältnis zur Kirche zur Folge hätte. Ein Vergleich mit anderen westeuropäischen Ländern, die sich nicht durch ein Kirchensteuersystem finanzieren, stützt diese Annahme. Auch hier kann kein Zusammenhang zwischen Kirchenmitgliederentwicklung und Finanzierungsform identifiziert werden.
Perspektiven kirchlichen Handelns
In drei Schritten zu einer nachhaltigen Kommunikation der Kirchenfinanzierung
1.
Finanzkommunikation transparent machen
Die Erkenntnis, dass besonders diejenigen, die de facto keine oder wenig Kirchensteuer zahlen, sowohl am kritischsten als auch am wenigsten informiert über das Kirchensteuersystem sind, unterstreicht die dringende Notwendigkeit verbesserter Finanzkommunikation seitens der Kirchen. Es ist entscheidend, den Mitgliedern nicht nur transparent und nachvollziehbar, sondern auch emotional den Nutzen der Kirchensteuer als lohnende Investition zu vermitteln. Hierfür ist Kommunikation im Sinne verständlicher Aufklärung erforderlich, die gezielt auf unterschiedliche Mitgliedergruppen eingeht, insbesondere auf jene, die sich distanziert fühlen und Zweifel an ihrem Kirchenengagement haben. Ein inspirierendes Beispiel ist die Kommunikationskampagne „Kirchensteuer wirkt!“ mehrerer evangelischer Landeskirchen, die auf zielgruppengerechte Weise Informationen zur Kirchenfinanzierung, insbesondere zur Kirchensteuer, bereitstellt.
2.
Gesellschaftliche Relevanz der kirchlichen Arbeit erlebbar machen
Dir kirchliche Arbeit, wie sie heute gestaltet ist, ist ohne individuelle Mitgliedschaft und Kirchensteuerzahlungen nicht leistbar. Eine finanziell geschwächte und organisatorisch reduzierte Kirche wird ihren sozialen Auftrag, insbesondere die Unterstützung von Armen, Bedürftigen, nach Lebensorientierung Suchenden und Randgruppen, kaum noch angemessen erfüllen können. Umso wichtiger ist es, die gesellschaftliche Bedeutung dieser Arbeit erlebbar zu machen und ihre Relevanz für das Gemeinwohl hervorzuheben.
3.
Freiheit von Abhängigkeiten als Wert stark machen
Die Vorteile des derzeitigen Kirchensteuersystems sind groß: Eine Kirche, die beispielsweise ausschließlich durch Spenden finanziert wäre, müsste sich stärker auf einzelne wohlhabende Spender*innen stützen und würde dadurch von deren Wünschen abhängig. Das derzeitige System der Kirchensteuer ermöglicht es den Kirchen, aktiv an der Integration einer zunehmend auseinanderdriftenden Gesellschaft mitzuwirken, indem sie als unabhängige Akteurinnen aktiv zur sozialen und religiösen Vielfalt beitragen und dabei von wechselseitiger Rückkopplung mit dem Staat profitieren.
Jetzt sind Sie gefragt!
Wofür zahlen Sie gern Kirchensteuer? Was muss passieren, damit Sie sich auch vorstellen können, Mitglied der evangelischen Kirche zu sein – falls Sie es nicht schon sind? Teilen Sie uns Ihre Gedanken, Ideen und Impulse jetzt per E-Mail an info@ekd.de mit!