Lilafarbene Illustration zeigt eine Ärztin, einen Koch und einen Rollstuhlfahrer mit Basketball.

Ehrenamt
KMU 6

Icon eines gelben Rechtecks mit der lilafarbenen Illustration einer Hand, die zwei Puzzleteile zusammensteckt.

Ehrensache! So engagiert sich Deutschland im Ehrenamt

In der Kirche gilt das Motto: Mitmachen erwünscht! Ehrenamtliches Engagement und kirchliche Partizipation bilden einen wichtigen Grundpfeiler des gemeindlichen Miteinanders. Zugleich wirkt das christliche Engagement aber auch über die Kirchenmauern hinaus und gestaltet die Gesamtgesellschaft aktiv mit.

Doch warum genau engagieren sich Menschen eigentlich in der Kirche? Wie unterscheidet sich die ehrenamtliche Beteiligung zwischen den Konfessionen? Und was können wir daraus konkret lernen? Hier kommen die Antworten!

Auf einen Blick
Die spannendsten Ergebnisse

  1. Ein großer Anteil der deutschen Bevölkerung hat sich bereits über den Gottesdienstbesuch hinaus am kirchlichen Leben beteiligt.
     

  2. Menschen engagieren sich vor allem deshalb in der Kirche, weil sie Gemeinschaft erleben und für andere Menschen da sein möchten.
     

  3. Knapp die Hälfte aller katholischen und evangelischen Kirchenmitglieder engagiert sich ehrenamtlich – unter den Konfessionslosen tut dies nur etwa jeder Dritte.
     

  4. Die Kirchen bilden einen wichtigen Knotenpunkt zur Stärkung der Zivilgesellschaft in Deutschland und tragen damit entscheidend zu mehr ehrenamtlichem Engagement bei.

Portrait-Foto von Anna-Nicole Heinrich, Präses der 13. Synode der EKD, Mitglied im Rat der EKD, Mitglied im Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt.

Wir sind viele! Starkes und vielfältiges Engagement ist Markenzeichen unserer Kirche. Kirche ist Ermöglichungsraum für Engagement und eine wichtige Ressource für eine starke Zivilgesellschaft.

Anna-Nicole Heinrich, Präses der Synode der EKD

Beteiligung am kirchlichen Leben

Die gute Nachricht: Voller Einsatz für die Kirche!

Das Wichtigste

  • Mit einem Anteil von 47 Prozent hat sich fast die Hälfte aller Kirchenmitglieder bereits über den Gottesdienstbesuch hinaus am kirchlichen Leben beteiligt. Weitere 17 Prozent tun dies bis heute.

  • 36 Prozent aller Kirchenmitglieder haben sich bisher noch nicht am kirchlichen Leben beteiligt.

  • Katholische und evangelische Kirchenmitglieder beteiligen sich etwa im gleichen Ausmaß am kirchlichen Leben. Jedoch haben die Katholik*innen ihr Engagement in der Vergangenheit etwas häufiger eingestellt.

Arten von ehrenamtlichem Engagement im kirchlichen Kontext:

Gründe für ein Engagement

Wieso, weshalb, darum! Aus diesen Gründen engagieren sich Menschen in der Kirche

Das Wichtigste

  • 91 Prozent aller kirchlich Engagierten bringen sich in ihrer Gemeinde ein, um Gemeinschaft zu erleben und für andere Menschen da zu sein.

  • Für 76 Prozent der Ehrenamtlichen ist das soziale Miteinander wichtiger als religiöse Fragen.  

  • Für 43 Prozent stehen beim Engagement religiöse Aspekte im Vordergrund.

Gründe für ein aktuelles ehrenamtliches Engagement in der Kirche:

Anteil der ehrenamtlich Tätigen

Freiwillige vor! Wer engagiert sich ehrenamtlich – und wer nicht?

Das Wichtigste

  • 41 Prozent aller Befragten haben sich in den vergangenen 12 Monaten ehrenamtlich engagiert.

  • 49 Prozent der katholischen und 46 Prozent der evangelischen Kirchenmitglieder engagieren sich auch außerhalb der Kirche.

  • Unter den Konfessionslosen engagieren sich lediglich 32 Prozent ehrenamtlich.

Unterstützende Info-Grafik zum Thema Ehrenamtliches Engagement in der Gesellschaft, aufgeteilt nach Konfession der Befragten. Infografik: Ehrenamtliches Engagement, Datenbasis: KMU 6  Ein Balkendiagramm zeigt den Anteil an Personen, die sich im letzten Jahr in irgendeinem Bereich ehrenamtlich engagiert haben: Katholische 49%, Evangelische 46%, Konfessionslose 32%.
Unterstützende Info-Grafik zum Anteil der Befragten, die ein Ehrenamt ausüben, differenziert nach religiös-säkularem Niveau. Eine zweite Differenzierung nach religiösen Orientierungstypen kommt zu folgender Verteilung: 61% Kirchlich-Religiöse, 48% Religiös-Distanzierte, 42% Alternative, 33% Säkulare.

Perspektiven kirchlichen Handelns

In vier Schritten zu mehr kirchlicher Partizipation

1.

Kooperationen fördern

Kirchen haben vielfältige Kontaktpunkte und eine hohe Reichweite in die Gesellschaft hinein. Menschen werden sich leichter in der Kirche beteiligen und engagieren, wenn es eine gute Abstimmung und gegenseitige Verstärkung mit anderen gesellschaftlichen Akteuren gibt.

2.

Reichweite ausschöpfen

Dass die soziale Reichweite von Kirchen derzeit höher ist als ihre religiöse Reichweite, sollte wahrgenommen und als Chance erkannt werden.

3.

Mehrwert kommunizieren

Kirchen leisten durch Engagement und Beteiligung einen zentralen Beitrag zur gesellschaftlichen Integration. Deshalb ist überall deutlich zu machen, dass aus Sicht der Gesellschaft diese Ressource nicht verspielt werden darf.

4.

An Good Practice-Erfahrungen orientieren

Das hohe Engagement von Kirchenmitgliedern in Ostdeutschland kann auch andere ermutigen, unter veränderten Bedingungen kirchliches Leben zu entwickeln.

Jetzt sind Sie gefragt!

Wie hat sich das ehrenamtliche Engagement in Ihrer Kirchengemeinde in den vergangenen Jahren entwickelt? An welchen Stellen kommt die kirchliche Partizipation aktuell zu kurz? Und wie könnte das ehrenamtliche Engagement der Zukunft aussehen? Teilen Sie uns Ihre Gedanken, Ideen und Impulse jetzt per E-Mail an info@ekd.de mit!

Info-Service der EKD

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